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Ich glaube, ein durchgängig so hohes Qualitätsniveau wie am 12. November hatten die Weine auf der Hausmesse von K&M Gutsweine in Frankfurt noch nie. Dass es auf dieser Veranstaltung keine schlechten Weine gibt, habe ich bereits im April geschrieben, doch diesmal war ich schon nach einem Viertel der Verkostung restlos begeistert.

Schild am Eingang der K&M-Hausmesse im HoRsTEtwas mehr als 70 Weine von gut 20 Produzenten gab es zu probieren, und innerhalb von sechs Stunden war das bequem zu bewerkstelligen. Bernd Klingenbrunn und Armin Busch, die Gastgeber, hatten für ihren zehnten „Weinprobiertag“ das HoRsT im Frankfurter Gallusviertel als Veranstaltungsort ausgewählt und haben damit sicher auch perspektivisch (fast möchte ich hinzufügen: endlich) die ideale Location gefunden: ein großzügiger Raum mit Tageslicht, einer großen Garderobe und angemessen dimensionierten sanitären Einrichtungen, einer Lounge Area mit Sofas und Sesseln zum Verschnaufen sowie einem großen Tresen mit Sitzgelegenheiten, hinter dem freundliche Servicekräfte zweierlei Quiche (Lorraine und Kürbis) und mediterranen Nudel- und Kartoffelsalat zur Stärkung anboten – für eine Weinmesse der perfekte Rahmen.

Die Aussteller erwarteten die Gäste an elf Tischen: aus Deutschland Walter Bibo von Bibo & Runge (Rheingau), Kai Schnaus von Balthasar Ress (Rheingau) und Sarah Löwenstein von Heymann-Löwenstein (Mosel), aus Portugal Luis Lourenço von der Quinta dos Roques (Dão), Ana Pereira von der Quinta de Arcosso (Trás-os-Montes)  und Joana Paes Pessanha von der Quinta da Casaboa (Lisboa) sowie aus Italien Martin Kerres von Valdonica (Toskana) und Anne-Louise Mikkelsen von der Tenuta Aglaea (Sizilien) – meine ultimative Messeentdeckung. Michael Jetter von Rebhof Weine vertrat die Domaine de Briante (Burgund) und Château Spencer la Pujade (Languedoc), Klaus Bauer war für die Bodegas Monteabellón (Ribera del Duero, Rueda und Rioja) vor Ort, Elke Busch schenkte Champagner und Burgunder-Weißweine aus, und Gastgeber Armin präsentierte als „Zugabe“ ein Assortiment von Rotweinen aus Frankreich und Spanien. Erstmals hatten sich Bernd und Armin auch die Mühe gemacht, vier Top-Ten-Listen mit Probierempfehlungen zusammenzustellen – „White Winter“, „Trinkspaß pur“, „Powerplay“ und „Festtagsmenü“.

Meine Wein-Favoriten teile ich diesmal in drei Kategorien ein: überragend, begeisternd und empfehlenswert; darüber hinaus taten sich einige Weine durch ein exorbitantes Preis-Genuss-Verhältnis hervor, die ich ebenfalls aufführe und entsprechend kennzeichne.

Überragend

Schaumwein

Weißwein

Rotwein

Begeisternd

Weißwein

Rotwein

Empfehlenswert

Schaumwein

Weißwein

Roséwein

Rotwein

Preis-Genuss-Joker

Mindestens eine Erwähnung verdient schließlich auch der noch extrem junge 2012 Conges Champagne von Janisson-Baradon: Der reinsortige Pinot Meunier präsentierte sich fein und säurefrisch mit Zitrusaromen und besitzt großes Potenzial; er sollte aber jetzt erst einmal einige Jahre reifen.

Hervorzuheben ist insgesamt die sehr angenehme und für eine Messe geradezu entspannte Atmosphäre, die diesen 10. K&M-Weinprobiertag auszeichnete; obwohl der Saal sehr gut gefüllt war, gab es nirgendwo Drängeln oder Schubsen, die Stimmung war kommunikativ, fröhlich und hedonistisch. Das spricht unbedingt für das kultivierte, genussorientierte Publikum, das Bernd und Armin immer wieder bei ihren Veranstaltungen zu versammeln vermögen.