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Anlässlich des „Global Champagne Day“ am 23. Oktober veranstalteten Armin Busch und Bernd Klingenbrunn von K&M Gutsweine in ihrem Laden im Frankfurter Nordend eine Champagner-Probe mit Gewächsen von kleinen, handwerklich arbeitenden Produzenten (andere bieten sie auch gar nicht an).

Der Rahmen

Flyer zum Global Champagne Day 2015 bei K&M Gutsweine in FrankfurtNeun der insgesamt 16 Champagner, die K&M im Sortiment hat, wurden ausgeschenkt. Sie kamen aus drei Häusern und setzten geographisch Akzente in den Gebieten Montagne de Reims, Vallée de la Marne und Côte des Bars. Neben Cuvées gab es auch vier reinsortige Champagner zu entdecken: aus Chardonnay, Pinot Noir, Pinot Meunier und sogar aus Pinot Blanc. Insofern hatten die beiden fachkundigen, engagierten Weinhändler ein facettenreiches Programm ausgearbeitet, das sowohl die regionalen und winzerspezifischen Stile als auch die jeweiligen Eigenheiten der Rebsorten anschaulich zur Geltung brachte.

Die Resonanz auf die Veranstaltung (Kostenbeitrag 20 Euro einschließlich eines kleinen Imbisses) überraschte mich jedoch: Gerade einmal ein gutes Dutzend Interessierte fand sich innerhalb der fünf Stunden, die für die offene Verkostung angesetzt waren, in der Vinothek ein. (Über die Gründe philosophierte ich später mit Armin: Gibt es in Frankfurt zu viele Weinveranstaltungen? Ist das Thema Champagner doch für weniger Menschen interessant und attraktiv, als ich denke? Geht es den meisten dabei doch eher um Prestige und Preis als um Wissen und Qualität? Welche Rolle spielten die Herbstferien?) So jedoch konnte Armin – im Foto unten rechts – alle Gäste individuell auf ihrem jeweiligen Stand der Probe betreuen und ausführlich die Schaumweinherstellung, die Unterschiede zwischen den einzelnen Gebieten sowie Details zu biologischem und biodynamischem Anbau erklären.

Armin Busch, K&M Gutsweine, FrankfurtDie Stimmung war – wie immer bei K&M-Events – angeregt und familiär, und nach der geführten Verkostung plauderte man in wechselnder Besetzung über diverse Themen, während man alle Champagner nach eigenem Gusto noch einmal nachprobieren konnte und dabei eine vorzügliche Quiche gereicht bekam.

Die Weine

Nachfolgend gebe ich die Champagner nicht in der Reihenfolge wieder, in der sie ausgeschenkt wurden, sondern gemäß meiner eigenen Präferenz. Dabei ist ebenso eindeutig wie wenig überraschend zu konstatieren, dass mir die am besten gefielen, die am trockensten waren. Meine Verkostungsnotizen habe ich nicht bearbeitet.

Ohne Zucker

Non-Dosé von Janisson-Baradon und L'Audace von Pierre GerbaisChampagne Non-Dosé, Janisson-Baradon

Mein unangefochtener Favorit.

Champagne L‘Audace Brut Nature, Pierre Gerbais

L'Atavique von Mouzon-LerouxOhne Schwefel und ohne Dosage – meine spannendste Entdeckung dieser Probe. Der außergewöhnliche Tropfen fand auch generell großen Anklang.

Grand Cru

Champagne L‘Atavique Verzy Grand Cru Brut Réserve, Mouzon-Leroux

Meine zweite beeindruckende Entdeckung des Tages.

Jahrgangschampagner

2006 Conges von Janisson-Baradon2006 Champagne Conges Blanc de Noirs Brut, Janisson-Baradon

Der Conges hat mir diesmal noch deutlich besser gefallen als der Toulette.

2006 Champagne Toulette Blanc de Blancs Brut, Janisson-Baradon

Ohne Jahrgang

L'Originale von Pierre GerbaisChampagne L‘Originale Blanc de Blancs Extra Brut, Pierre Gerbais

Meine dritte eindrucksvolle Entdeckung auf der Veranstaltung; reinsortiger Pinot-Blanc-Champagner ist sehr selten – und die Qualität hier sansationell.

Champagne Sélection Brut, Janisson-Baradon

Champagne Rosé Brut, Pierre Gerbais

Champagne Prestige Blanc de Blancs Extra Brut, Pierre Gerbais