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Seit neun Jahren führen Bernd Klingenbrunn und Armin Busch ihren Wein-Fachhandel K&M Gutsweine in Frankfurt. Inzwischen haben sie zwei Ladenlokale (eins in Bockenheim und eins im Nordend), und jedes Jahr veranstalten sie zwei Hausmessen, bei denen ausgewählte Winzer ihre Weine aus dem Sortiment von K&M vorstellen. Die diesjährige Frühjahrsmesse fand am 24. Mai im Ketao Kitchen Loft im Frankfurter Ostend statt.

Jürgen Weber, Erwin Tinhof und Bernd Klingenbrunn auf der Hausmesse von K&M GutsweineAn 15 Ausstellungstischen gab es insgesamt 84 Weine zu probieren, und dieses Programm absolvierte ich bequem innerhalb von gut vier Stunden. 13 Weingüter kamen aus Deutschland, als österreichischer Gastwinzer war Erwin Tinhof aus dem Burgenland angereist, und an einem weiteren Tisch schenkte Armin Busch einige französische und portugiesische Weine aus. Dazu servierte das Ketao-Team kleine warme Gerichte, und die Stimmung war wie immer äußerst entspannt und familiär.

Auf dieser Messe trifft man auch immer bestimmte Leute – Stammkunden und Kooperationspartner von K&M, Weinprofis aus dem Rhein-Main-Gebiet und Blogger aus der Region. Besonders freute mich diesmal unter anderem das Wiedersehen mit Michael Jetter von Rebhof Weinhandel und mit Dr. Christian Schiller von Schiller-Wine und seiner Frau Annette von Ombiasy PR. Die anregendsten und ergiebigsten Winzergespräche führte ich davon abgesehen mit Regine Minges, Achim von Oetinger und Erwin Tinhof.

Veranstaltungsplakat der Hausmesse von K&M GutsweineWieder ist die hervorragende Organisation der Veranstaltung zu loben; die Ausstellungstische waren nach Regionen aufgeteilt, und aus Deutschland waren vertreten: Bercher, Köbelin, Laible, Nieger und Ziereisen aus Baden, Jülg, Minges und Pfirmann aus der Pfalz, Vollmer und Wittmann aus Rheinhessen, Ress und von Oetinger aus dem Rheingau sowie Margarethenhof von der Mosel. Zwei grundlegende Feststellungen kann ich vorab treffen: Erstens sind auch Ende Mai viele Weine des Jahrgangs 2013 noch nicht gefüllt – was für die Sorgfalt der Winzer und die zu erwartende Qualität der Weine spricht –, und zweitens machte sich auch bei vielen der hier präsentierten Gewächse die für den Jahrgang 2013 charakteristische prägnante Säure bemerkbar.

Von den Weinen, die ich verkostet habe, will ich im Folgenden diejenigen nennen, die mir besonders positiv aufgefallen sind, und diese teile ich in vier Kategorien ein:

Die Süffigen

2013 Elbling Der Spritzige trocken, Weingut MargarethenhofWeine, die keinen großen Anspruch haben, sondern unkomplizierten Trinkspaß garantieren und bei K&M weniger als zehn Euro kosten – Schnäppchen mit Genusseffekt, von denen nur eine Flasche zu kaufen zu wenig ist, denn die wird schnell leer sein.

Weißwein

Roséwein

Rotwein

Die Empfehlenswerten

2013 Weißburgunder Kalmit trocken und 2013 Gelber Muskateller trocken, Weingut PfirmannWeine von deutlich überdurchschnittlicher Qualität, die ihre Herkunft erkennen lassen und gekonnt produziert sind; in ihrer Verbindung von großer Trinkfreude und einer gewissen Ernsthaftigkeit sind sie durchweg auch exzellente Essensbegleiter. Die Preise reichen von unter zehn bis knapp über zwanzig Euro.

Schaumwein

Weißwein

2011 Blaufränkisch Leithaberg DAC und 2006 Blaufränkisch Gloriette, Weingut TinhofRoséwein

Rotwein

Die Favoriten

Pinot Privat Cuvée brut, Weingut KöbelinWeine, die mich vom ersten Moment an beeindruckt haben und die mit Substanz, Finesse, Komplexität und Nachhaltigkeit überzeugen – außergewöhnliche Gewächse im eher gehobenen Preissegment, mit denen man sich auseinandersetzen muss, wobei sie sich mit großem Genuss trinken lassen.

Die Joker

Besucher von einem Stand auf der Hausmesse von K&M GutsweineWeine, die mit einem Augenzwinkern daherkommen und irgendwie „witzig“, d.h. im positiven Sinne ungewöhnlich sind – verblüffen entweder durch die verwendete(n) Rebsorte(n) oder durch ein bemerkenswertes Preis-Genuss-Verhältnis.